Die Wiese im Prater, wo mein Bienenstand ist, wird zum Glück nur einmal pro Jahr gemäht. Letztes Jahr wurde sie aber leider schon im Juli, vor der Blüte (!) der Blumen gemäht. Anrainer und ich haben mit MitarbeiterInnen der Praterverwaltung gesprochen … und erfreulicherweise ist die Wiese heuer noch nicht gemäht worden. Die Bienen und andere Insekten freuen sich über das zusätzliche Nahrungsangebot – denn um diese Jahreszeit gibt es in Wien leider nicht mehr sehr viele Nektarspender. (Felder mit Spätblühern zB Sonnenblume, Buchweizen, Senf, Phacelia, etc. gibt’s am Land.) So können meine Bienen auch mal bei den Kletten (arctium lappa) naschen. 🙂
Kategorie: Tracht
Rosskastanie im Prater blüht
Mein Bienenstand im Prater liegt an einer großen Wiese und ist eingebettet von Rosskastanien- und Akazienbäumen. Ein so toller Standplatz für die Bienen! Sie haben Morgensonne und ab Mittag Schatten, dass ist im Hochsommer sehr wichtig, damit es nicht zu heiß wird in den Holzkisten. Ein kleiner Tümpel ist nur wenige Schritte entfernt, wo es ausreichend Wasser gibt für die Aufzucht der Brut. Die Donau und das Heustadlwasser liegen nur etwa 300m entfernt, da gibt es dann noch mehr Wasser, falls benötigt. In den angrenzenden Kleingärten blüht jetzt zB auch die Traubenkirsche, da wimmelt es vor lauter Bienen! Im Prater finden meine Bienen immer etwas!
Birnenblüte
Um eure Stimmung an diesem windigen und grauen Tag etwas zu heben, hier ein Bild von der Birnen-Blüte (Sorte Gute Luise) bei mir im Wiener Prater. Es hat jetzt am Nachmittag 15°C und meine Bienen fliegen und holen Nektar und Pollen. Vor zwei Wochen konnte ich übrigens von der Wiener Bezirksimkerei eine Königin kaufen und dem einen Volk zusetzen, wo die Königin im Winter verstorben war. Ohne Königin wird ein Volk drohnenbrütig (es werden nur Drohnen geboren) und muss aufgelöst werden. Gestern habe ich das Bienenvolk kontrolliert und die Königin legt bereits Eier. Somit ist das Volk gerettet, das freut mich sehr.
Dunkelblauer Pollen
Vorgestern habe ich bei meinem Kontrollgang zum Bienenstand neben den Schneeglöckchen auch einen anderen Frühjahrsblüher entdeckt: Viele Zweiblättrige Blausterne (lat. Scilla bifolia, auch Sternhyazinthe oder Zweiblättrige Meerzwiebel genannt) steckten ihre Blüten durch den Waldboden. Sie werden nur ca. 5 cm bis 15 cm groß und spenden reichlich dunkelblauen Pollen und Nektar. Da freuen sich meine Bienen. Die ganze Pflanze (vor allem die Zwiebel und Samen) sind für uns Menschen giftig. In der Literatur steht, dass er in Wien und Umland ab Anfang März blüht – heuer sind wir da etwas früher dran. Der Blaustern ist übrigens geschützt. Also bitte nicht pflücken … die Insekten brauchen den Pollen!
Winterling 2022
Über die große Bedeutung des Winterling als Nektar- und Pollenspender für Bienen habe ich letztes Jahr schon einen Artikel verfasst. Üblicherweise blüht er in Wien im Vorfrühling (Februar bis März) aber heuer kann man im Prater schon jetzt im Jänner (also zwei Wochen früher) die ersten Pflanzen entdecken. Die Tage werden nun schon wieder deutlich länger (die Wintersonnenwende – war am 21. Dezember 2021 mit ca. 8 Stunden und 14 Minuten) und wir haben derzeit schon 9 Stunden und 24 Minuten Tageslänge. Die Bienen merken das natürlich und schon in den nächsten Wochen wird die Königin mit der Eiablage für eine neue Bienengeneration beginnen.
Kastanienblüte im Prater
Im Februar habe ich einen neuen Platz im Prater bekommen … und der ist wirklich toll. Einerseits liegt er näher zu meinem Wohnort und so kann ich auch auf der Hunderunde einen Kontrollblick auf meine Bienen werfen, andererseits blüht dort immer etwas. Es gibt zB Traubenkirschen, Kastanien und Lederhülsenbäume (Gleditschien), die den gleich hohen Nektarwert wie Robinien (wir Wiener sagen Akazien) haben. Und wichtig ist auch der kleine etwa 50m entfernte Tümpel, der gerade sehr viel Wasser führt. Die große Wiese wurde letztes Jahr übrigens nur einmal gemäht. Einen noch besseren Platz für Honigbienen gibt es in Wien vermutlich nicht …
Obstbaumblüte
Die erste Obstbaumblüte haben meine Honigbienen wegen der kalten Temperaturen leider verpasst. Bei mir im Garten gibt es einen Marillenbaum, der wurde (wie fast jedes Jahr) von Wildbienen bestäubt. Bei der Ringlotte (Kriecherl) beim Nachbarn waren meine Bienen. Bei der Birne, auch bei mir im Garten, waren sie leider kaum. Jetzt blühen gerade meine Apfelbäume und die Bienen besuchen sie zum Glück recht fleißig. Auch die unscheinbaren Ribiselblüten werden gut angeflogen. Alles was die Bienen derzeit eintragen benötigen sie selber. Die Völker erstarken gerade und benötigen viel Nahrung (Nektar und Pollen).
Der Frühling kommt …
Auch wenn es derzeit wirklich kalt im Wiener Prater ist, in der Nacht bis minus 8 Grad Celsius, der Winterling (Ackerwurz) zeigt sich schon an vielen Stellen. Dieser erste Frühlingsbote spendet den Insekten wertvollen Pollen (benötigen sie für ihren Nachwuchs) und Nektar. Er blüht im Vorfrühling von Februar bis März und ist eine der wichtigsten Futterpflanzen für Bienen in dieser Jahreszeit. Also bitte nicht pflücken – sie sind übrigens bei Verzehr sehr giftig, vor allem die Knollen. Als nächstes blühen dann im Prater die Weiden (Palmkätzchen) und Schneeglöckchen. Auch diese lasst bitte den Tieren, sie finden um diese Jahreszeit noch nicht so viel …
Lasst Liguster blühen!
In vielen Kleingärten gibt es Ligusterhecken, ich selber habe auch eine. Diese Hecken sind ein guter Sichtschutz und auch nützlich, da sowohl Vögel als auch Insekten von ihr profitieren. Aber leider schneiden viele Gartenpächter die Hecken bevor sie blühen (oft in der falschen Meinung: »Mein Liguster hat noch nie geblüht, das ist eine Sorte die eben nicht blüht«.). Das ist für Insekten natürlich ein Wahnsinn – da könnte man gleich eine (für Tiere) wertlose Thujenhecke pflanzen. Zu dieser Jahreszeit sind nämlich die großen Nahrungsquellen in Wien bereits vorbei (Obstblüte, Kastanie, Akazie, Linde) und die Bienen nehmen das Angebot zahlreich an …
Der Birnbaum blüht
Das warme Frühlingswetter hat heute dafür gesorgt, dass der Birnbaum in Vollblüte steht. Man hört den ganzen Baum summen, wenn man in seine Nähe kommt. Unzählige Honig- und Wildbienen holen sich Pollen und Nektar. Ich konnte sogar eine riesige Holzbiene sehen. Das sind wundervolle, dunkelblau/violett schimmernde Wildbienen. Das Besondere an diesen Wildbienen ist, dass beide Geschlechter überwintern – sonst sind es meist die Weibchen. (Am Bild ist eine Honigbiene, die Holzbiene habe ich mit der Kamera leider nicht erwischt.) Es ist schön das Summen der aufstrebenden Bienenvölker vernehmen zu können.
Noch kaum Honig!
2019 ist bis jetzt leider kein gutes Bienenjahr. Bis Ende April war es im Prater (und in ganz Ost-Österreich) viel zu trocken, dadurch waren die Bäume und Pflanzen in einer Notsituation und haben wenig Nektar abgegeben. Dann war es extrem windig – das mögen so kleine Insekten auch nicht. Und jetzt, Mitte Mai ist es viel zu kalt und es regnet viel … Als ich am Samstag vormittag meine Bienenvölker kontrolliert habe, musste ich feststellen, dass die Hälfte überhaupt kein Futter mehr hat. Kein Nektar! Pollen finden sie genug … am Bild sieht man Honigbienen orangefarbenen Pollen der Kastanie (die gerade im Prater herrlich blüht). Hoffentlich wird das Wetter rasch besser!
Bienen bringen Pollen
Sobald die Temperatur über 10°C steigt fliegen meine Bienen aus und holen Pollen. Er besteht zu 30-40% aus pflanzlichem Eiweiß, zu 50-60% aus Kohlenhydraten sowie aus Fettsäuren, Vitaminen, Mineralstoffen, Hormonen und Enzymen. Diese Kraftpakete sind die wichtige Brutnahrung der Bienen. Auch für Menschen ist er eine wertvolle Nahrungsergänzung. Allergiker müssen aber aufpassen! Zum Glück gibt es im Kleingartenverein viele Pollen (= Blütenstaub) spendenden Palmkätzchensträucher. Für Blumensträuße nehmt bitte Forsythie (sie gibt weder Pollen noch Nektar) die sieht auch schön aus. Aber schneidet keine Palmkätzchen ab. Die brauchen die Bienen!